Du liebst Yoga und denkst immer wieder darüber nach eine Yogalehrer*innen Ausbildung zu machen, hast aber Zweifel oder Bedenken, ob du bereit dafür bist? Ganz ehrlich, in den meisten Fällen lautet die Antwort darauf: ja, du bist bereit. Ok, das ist natürlich keine ausreichende Klärung oder befriedigende Antwort. Hier habe ich versucht etwas ausführlicher das Thema zu adressieren. Inklusive Tipps wie du das passende Teacher Training für dich findest:
1. Yoga ist jetzt schon wichtiger Bestandteil deines Lebens und Alltags
Du machst schon lange Yoga und es ist unverzichtbarer Bestandteil deines Alltags. Es gibt dir Halt, Zentrierung und Verbindung. Du spürst eine tiefe Leidenschaft für Yoga, es hat dir über schwierige Zeiten geholfen und du hast die transformative Kraft der Praxis selbst erfahren und spürst den Wunsch es weiterzugeben. Oder du bist einfach hochmotiviert und neugierig deine Praxis und dein Wissen auf das nächste Level zu heben und noch mehr in den Alltag zu integrieren. Egal ob du es machst, um danach kompetent zu unterrichten oder einfach nur für dich, eine Ausbildung ist jetzt der logische nächste Schritt.
2. du willst dich weiterentwickeln
Du machst jede Woche dein Yoga, warst auf Retreats, hast Workshops gemacht, aber irgendwie reicht es dir nicht. Oder die Wirkung ist nicht nachhaltig, du bist auf einem Plateau angekommen und stagnierst. Yoga-Ausbildungen bieten die Möglichkeit viele Fortschritte in den Asanas zu etablieren aber fördern auch auf allen Ebenen, von der physischen bis zure spirituellen, die persönliche Entwicklung. Wenn du danach strebst, nicht nur körperlich, sondern auch innerlich zu wachsen bist du richtig. In unserer heutigen Zeit ist ein Teacher Training die beste Möglichkeit Yoga in Praxis und Theorie zu vertiefen. Eine Ausbildung schafft den Container und die Struktur innere Blockaden zu überwinden und ermöglicht dir, auf allen Ebenen zu lernen und zu wachsen. Tägliche Yogapraxis, Pranayama, Meditation, Auseinandersetzung mit philosophischen Themen und Selbsterforschung unterstützen dich darin, deine innere Kraft, Energie und Liebe in deinen Yoga-Unterricht, dein Leben und in die Welt fließen zu lassen.
3. du glaubst, du bist noch nicht so weit, nicht gut genug, bist zu unflexibel und kannst immer noch keinen Kopfstand…
Das höre ich immer wieder und ist ein weitverbreitetes Missverständnis.
Du spürst in dir den Wunsch Yoga zu vertiefen aber du denkst, du musst enorm flexibel sein, eins A im Kopfstand stehen und schon halb erleuchtet täglich stundenlang meditieren, bevor eine Ausbildung in Frage kommt. Das sind unkorrekte Annahmen. Du kommst, wie du bist: Deine Bereitschaft dich unperfekt und verletzlich zu zeigen ist Voraussetzung für jede Veränderung – ich würde fast sagen: es ist Voraussetzung für jeden authentischen Yogalehrer.
Alles in allem: Yogalehrer sind Menschen wie du und ich, aber interessiert sich zu erforschen und zu verbessern. Deshalb lass dich von fehlender Flexibilität, unstetem Geist oder fehlendem Wissen nicht aufhalten. Das sind alles Themen, die wir in einer Ausbildung adressieren.
4. Wunsch nach unterstützender Gemeinschaft
Du hast genug davon allein vor dich hin zu yogieren und dich auch noch dafür zu rechtfertigen, weil dein Umfeld deine Yogaleidenschaft nicht versteht oder verstehen will. Manchmal fühlst du dich fast schon als Außenseiter, weil du Werte und Ziele hast, die du im Umfeld oder in der Gesellschaft nicht widergespiegelt siehst.
Ein Teacher Training bietet ein unterstützendes Netzwerk und ist der ideale Ort, um Gleichgesinnte zu treffen und Unterstützung zu finden.
5. Der Honeymoon mit Yoga ist vorüber – aber das macht dir nichts
die Honeymoon Phase mit dem Yoga ist schon vergangen, aber du bleibst dabei, weil du mehr suchst als nur Wohlfühlen. Du willst dein ganzes Potential ausschöpfen. Das ist wie in einer Beziehung. Zuerst schwebt man auf Wolke sieben und denkt alles ist perfekt, aber so langsam landet man und die eigentliche (Beziehungs-) Arbeit beginnt. Soll heißen: dir ist bewusst das es nicht nur um ein „gut fühlen“ geht; eine Ausbildung sind keine Yogaferien, sondern du wirst ermutigt Themen anzuschauen, Sichtweisen zu erweitern und innere Grenzen zu transzendieren. Du bist bereit an dir zu arbeiten und bringst die nötige Bereitschaft und Offenheit mit.
6. Du suchst ein besseres Verständnis der Philosophie und Spiritualität
Du bist nicht nur an einer Vertiefung der Praktiken und Techniken interessiert, sondern willst mehr über den Background von Yoga und Ayurveda verstehen. Dich interessieren die Philosophie und die spirituellen Konzepte und du willst mehr über die Schriften, wie die Yoga Sutren erfahren. Du hast erkannt, dass Sichtweisen und Einstellungen unsere praktische Lebenserfahrung bestimmen und dass die Yoga-Philosophie helfen kann, neue Perspektiven – und Lebensmodelle – zuzulassen.
Yogaausbildungen erfordern Flexibilität, nicht nur körperlich, sondern auch im Denken. Wenn du bereit bist, dich auf neue Ideen und Ansätze einzulassen und wissen willst, wie du dein Leben mit yogischer Spiritualität neu beleben kannst, ist das ein gutes Zeichen für deine Eignung.
7. Du bist in einem Wendepunkt und willst dein Leben neu ausrichten und ändern
Eine Ausbildung kann nicht nur dein Verständnis von Yoga vertiefen, sondern auch eine lebensverändernde Reise sein. Und ehrlich: das sollte Yoga sowieso sein. Eine Reise zu mehr Gesundheit, Klarheit, einem offenen Herz und inneren Frieden. Du erkennst klar, dass die einzige Person, die sich verändern sollte, kann und will, du selbst bist. Schritt für Schritt lässt du alte und negative Gewohnheiten hinter dir und überrascht dich vielleicht selbst, was da an neuer Inspiration zum Vorschein kommt. Wenn du dich in einer Art Krise, Sackgasse oder Talsohle befindest, kann eine Yogaausbildung die Kraft für einen grundlegenden Richtungswechsel aktivieren. Das ist das Feedback vieler vergangener Teilnehmer, und so war es auch für mich. Ich war in einer Krise, wollte (und konnte) nicht mehr so weitermachen wie bisher, und meine erste Yogaausbildung war eine unglaublich wichtige Unterstützung das Leben positiv und nachhaltig zu verändern.
8. Verantwortung für deine eigene Gesundheit
Yoga-Ausbildungen lehren nicht nur, wie man Yoga unterrichtet, sondern auch, wie man die eigene Gesundheit und einen harmonischen Lebensstil pflegt. Vor allem wenn noch Ayurveda gelehrt wird (wie bei uns ;). Wenn du wieder auf natürliche und ganzheitliche Art Verantwortung für dein Wohlbefinden übernehmen möchtest, und Fitness und Vitalität steigern willst, ist eine Ausbildung eine gute Wahl.
9. Irgendwie machst du es schon
…. das unterrichten.
Kollegen, Freunde oder Bekannte fragen dich immer mal wieder nach Tipps oder ob du ihnen nicht ein paar „Yogaübungen“ zeigen kannst. Du bist für sie eh der Yogafuzzi 😉 Es fällt dir leicht, macht Spaß und fühlt sich natürlich an. Der Wunsch, anderen zu helfen und sie auf ihrem Weg zur Gesundheit und Wohlbefinden zu begleiten, ist ein wesentlicher Aspekt des Yogalehrer*innen seins. Wenn du Freude daran hast, anderen zu dienen, könnte eine Ausbildung deine Berufung sein. Du lernst professionell Stunden und Übungsreihen zu erstellen und die richtige Methodik und Didaktik des Unterrichts. Der Wunsch, Wissen zu teilen und andere zu inspirieren, ist entscheidend für angehende Yogalehrer*innen. Und wer weiss, vielleicht ist der Yogaunterricht bald dein zweites Standbein oder du inspirierst in deinem Arbeitsumfeld deine Kollegen und du leitest eine kleine Yogagruppe, oder du gehst auf Reisen und unterrichtest in tropischen Resorts, oder oder oder…die Möglichkeiten sind groß.
10. Eine tiefe innere Sehnsucht und inneres Gefühl:
Manchmal ist es einfach ein inneres Gefühl, dass es an der Zeit ist, den nächsten Schritt auf dem Yogaweg zu gehen. Du weisst vielleicht gar nicht genau warum, aber etwas in dir sehnt sich danach, es ist die leise Stimme, die dir zuflüstert, das im Yoga etwas auf dich wartet. Du spürst, es ist eine Chance dich selbst zu entdecken und dein Licht zum Strahlen zu bringen: zum Wohle aller. Für mehr Gesundheit, Mitgefühl, Freude und Frieden in dir und der Welt. Vertraue auf deine Intuition und wenn du spürst, dass die Zeit reif ist…go for the Yogi (R)Evolution…
just do it!
Diese Punkte sind natürlich bei weitem nicht erschöpfend, aber ich hoffe es hat ein bisschen geholfen. Natürlich müssen Zeit und die Lebensumstände für dich passen. Aber genauso wichtig: pass auf, dass du fehlende Zeit oder Energie nicht als Entschuldigung nimmst, um nötige Veränderungen aufzuschieben. Die beste Zeit ist immer jetzt!
Om Namah Shivaya!!
Epilog:
Wie findest du den richtigen Ort und das passende Format?
Es gibt mittlerweile eine unüberschaubare Anzahl und Vielfalt von Yogaausbildungen.
Es ist nicht egal wo du sie machst.
Es gibt viele Yogastile, Schulen und Lehrer*. Suche dir einen aus der zu dir und deinem Körper passt, dir guttut und dich gleichzeitig angemessen herasusfordert. Probiere verschiedene Schulen und Lehrer aus. Viele bieten Probestunden oder Infoveranstaltungen an. Und wenn möglich, schau nicht nur nach den Kosten. Es gibt auch viele unterschiedliche Formate. 200 Stunden haben sich mittlerweile als Grundausbildung etabliert. Danach kannst du schon vollwertig unterrichten. Manche bieten Crashkurse in zwei drei oder vier Wochen an. Das Problem ist, das eine Integrations- und Verarbeitungsszeit fehlt. Das ist einer der Gründe, warum wir die 200 Stunden Ausbildung länger machen. Es hat sich bewährt, um langsam hineinzuwachsen. Egal wie, du solltest dich an dem Ort der Ausbildung wohlfühlen, der Vibe sollte passen und vor allem die Beziehung zum Lehrer sollte stimmen. Yoga lebt nicht nur von Praktiken, Techniken und philosophischen Konzepten.
Transformation durch Beziehung
Das wahrhaft transformative Potenzial des Yoga entsteht durch die direkte Schüler / Lehrer Beziehung. Es ist eine energetische und manchmal fast schon magische Übertragung jenseits von Worten und Konzepten. Herz zu Herz. Und das funktioniert am intensivsten und besten vor Ort, von Angesicht zu Angesicht. Deshalb bin ich auch kein Fan von reinen online Ausbildungen. Der direkte Kontakt in einem Raum mit wirklichen Menschen lässt sich nicht ersetzen.
Oft ist die richtige Wahl der Ort, wo du eh schon Yoga praktizierst. Aber falls deine Schule oder dein Lehrer keine Ausbildung anbieten, höre dich um. Vielleicht haben Freunde oder Bekannte einen Tipp. Spreche mit Absolventen vergangener Ausbildungen, gehe in die Stunden und probiere aus. Erforsche wie du dich fühlst im Ausbildungsort und bei den jeweiligen Lehrer*innen.
Gute Zeichen meiner Meinung nach (und wirklich meiner Meinung nach),
- Lehrer und Schüler der Ausbildungsschule sind im Hier und Jetzt verankert, bodenständig ohne allzu viel esoterische Traumtänzerei
- die tieferen Aspekte des Yoga wie Meditation und Philosophie werden authentisch vermittelt.
- Yoga wird nicht nur als Körperarbeit verstanden, sondern ebenso als ein Innerer Weg der Selbstverwirklichung und „way of life“ jenseits der Matte
- es herrscht eine ernsthafte, engagierte und doch freudvolle und herzliche Atmosphäre die erhebend, inspirierend und beflügelnd wirkt
- du fühlst dich willkommen und gesehen
ein paar nicht so gute Zeichen:
- depressive, freud-und humorlose Stimmung
- allzu strenge, und asketische Lehrer*innen
- anonyme und sterile „Abfertigung“.
- Du fühlst dich nicht gesehen.
- menschliche und emphatische Inkompetenz der Lehrer*innen
- zuviel „Heiligkeit”, zuwenig Wahrhaftigkeit
- unästhetischer, schmutziger oder vernachlässigter Yogaraum
- despotische und herrische Sprache und Verhalten der Lehrer*innen