Unsere Retreats im Schwarzwald & Indien entdecken – loslassen, auftanken, regenerieren!

    Shiva, das große Mysterium, das Unbekannte und Sat-Chit-Ananda

    Shiva, das große Mysterium, das Unbekannte und Sat-Chit-Ananda

    Om Namah Shivaya Gurave
    Sat-Chit-Ananda Murtaye
    Nishprapanchaya Shantaya
    Niralambaya Tejase

    Anrufung an Shiva als das Absolute: unkonditioniertes Bewusstsein und Verkörperung von Sein, Wissen und Glückseligkeit. Immer frei und in Frieden, aus sich selbst heraus strahlend.

    Shiva ist eine komplexe und vielfältige Gottheit. Shiva steht für die Quelle des Seins aus dem unmanifesten Transzendenten und Absoluten. Er ist die Gesamtheit der Existenz und des Lebens. Er ist das Licht in unserem Herzen, das uns in die Verbundenheit führt. Er ist jenseits aller Form, die Quelle von Allem, gleichzeitig ist er in jeder Form als Lebenskraft und verborgene Essenz. In der Hinduistischen Trinität ist er der Zerstörer und Auflöser aller Formen und Manifestationen, er beherrscht die wilden Kräfte der Natur, ist Flammentänzer, Schamanengott und Heiler, er ist Soma, der Nektar der Unsterblichkeit, er ist Mahadev, der große Gott, er ist der wohlwollende und Glückverheißende.

    Das ist was sein Name bedeutet: Glücksverheißend, segensvoll.

    Und natürlich wichtig für alle Yogis: Shiva ist der erste Yogalehrer. Er steht für die Möglichkeit der Transformation des Bewusstseins zu einem Erkennen der Einheit allen Seins.
    Sein Fest ist Shivaratri; Shivaratri bedeutet die Nacht (Ratri) Shivas und ist eines der wichtigsten religiösen Ereignisse in Indien mit Zeremonien, Pujas und Ritualen, welche die ganze Nacht dauern können. Es wird im indischen Monat Phalghun (Februar oder März) in der dunkelsten Neumondnacht des Jahres gefeiert. Diese Verbindung zur tiefen Nacht zeigt Shivas Geheimnis und die Transzendenz der normalen, sichtbaren, bekannten Welt. Die Mondlose Nacht zeigt an das der Geist (Mond) in die Stille einer Realität jenseits des Geistes eintritt. Es ist nicht die Nacht und Dunkelheit der Ignoranz, sondern die Dunkelheit des Unbekannten, welches in sich das höchste Licht und Wissen birgt. Durch Entdecken dieses versteckten Lichts in uns erfahren wir Veränderung, Fülle, Verbindung und Expansion

    Shiva wird gesagt hat 3 Attribute von Sat (Sein) Chit (Bewusstsein) und Ananda (Freude)

    SAT
    Sat bedeutet Sein, Shiva als Sanskrit Ausdruck impliziert Glück, Frieden, Stille und ist das Prinzip des reinen Seins, Sat, hinter allen Erscheinungen. Als kosmisches Prinzip ist es die unwandelbare Wahrheit und ewige Quelle, aus der alles entsteht und wieder zurücksinkt. Es ist das formlose Absolute jenseits aller Veränderung. Jenseits von Zeit, Raum, Ort, Name und Form, Handlung oder Resultat und Relativität. Die ewige Wahrheit als Basis aller relativen und limitierten Wahrheiten. Es ist die zugrundeliegende Einheit, die alles Leben in all ihren Formen hervorbringt und erhält. Auf unserer individuellen Ebene ist es unsere eigene innere Essenz, die eins ist mit aller Existenz und dem Leben. Wir alle streben danach uns auszudehnen, zu lernen, zu entwickeln und größere Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Wir wollen uns als Teil eines größeren Lebensgewebe empfinden und Verbundenheit und Erfüllung finden. Im Yoga ist das nicht unbedingt eine Frage vom richtigen Wissen, mehr Information oder Selbstoptimierung oder der Veränderung der äußeren Umstände, sondern eine Erforschung und Ausdehnung des Zentrums jeder Erfahrung: dem Ich. Dem Selbstgefühl ein abgekapseltes Individuum zu sein in einer als außerhalb von mir empfundenen Welt. Das ständige selbstzentrierte Kreisen um mich selbst, meine Belange, mein Leben und meine Bedürfnisse verhindert Beziehung und Verbindung zur Gesamtheit.

    Die Techniken im Yoga bieten Möglichkeiten für einen Prozess der Veränderung und Transformation, wodurch wir langsam das Selbstgefühl ausweiten um uns als Teil und Ausdruck des gesamten Lebens zu erfahren. Yoga bringt uns so nicht weg von der Welt in einen sorglosen Raum der Transzendenz, sondern hilft uns wieder zurückzufinden in die Vitalität und Lebendigkeit des gegenwärtigen Moments. Alles Leben ist verbunden und nur möglich durch abhängige Wechselbeziehungen. Alles hängt miteinander zusammen als ein großer Organismus. Unsere menschliche Welt ist abhängig von und verbunden mit aller nichtmenschlichen Welt.
    Deshalb startet Yogapraxis oft mit dem Körper und dem Atem. Der Körper ist immer da. Wieder den Körper zu spüren und zu achten ist der Beginn einer holistischen Achtsamkeit. Laut Yoga und Ayurveda besteht der Körper aus vitalen Energien aus denen auch die Welt besteht: den 5 Elementen von Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Es wird gesagt der Körper besteht aus 80% Wasser. Kann ich wirklich mein Körperwasser trennen von den Flüssen, Seen, dem Ozean oder dem Wasser in einem anderen Körper, sei es Mensch, Tier oder Pflanze? Kann ich die Luft, die ich einatme, wirklich trennen von der Luft um mich herum und sagen: das ist meine Luft?

    Der Körper kann nicht wirklich von der ihn umgebenden natürlichen Welt getrennt werden, außer in meiner Vorstellung und meinem illusionären Empfinden von Autonomie. Die Haltungen im Yoga rufen uns dazu auf wieder in Verbindung und Beziehung zu gehen mit den elementaren Kräften der Natur und der Erde. So gesehen ist die Welt von Körper, Atem und Geist untrennbar verflochten mit der größeren Welt und was sich darauf befindet und passiert. Der Körper ist die Welt und Yogapraxis kann so zur Weltpraxis werden, oder gar Universumspraxis. Wir erkennen uns in allem wieder. Die Praxis, die wir Yoga nennen orientiert uns zu einer neuen Sichtweise und Wahrnehmung der Realität. Von Trennung hin zu gegenseitiger Verflochtenheit, Verbindung und Einheit.
    Ausschlaggebend für diese Bewusstseinsänderung ist der Geist

    CHIT

    Sein ist grundsätzlich bewusst und sogar selbstbewusst. Geist und Körper sind eine Einheit und eng verbunden. Kosmologisch ist Chit das Licht- und Bewusstseinsprinzip vor dem Auftauchen von Subjekt und Objekt. Es ist das klare Licht der Existenz welches alles Sein beleuchtet und belebt. Yoga betrachtet Chit, Bewusstsein, als das eigentliche Licht hinter dem Geist. Es ist nur durch dieses Licht, das der Geist funktionieren und wahrnehmen kann. Den Geist, im Sanskrit Chitta, zu klären und ihn zu einem Verbündeten auf der inneren Reise zu machen ist enorm wichtig und eines der zentralen Themen im Yoga. Unsere Lebenserfahrung hängt vorwiegend von unserem Geist, wie wir damit wahrnehmen und was wir darin tragen, ab. Yoga und Ayurveda betrachtet den Geist als grundsätzlich natürlichen Gesetzmäßigkeiten unterworfen, wie der Körper. Der Geist braucht die richtige Nahrung, muss sie gut verdauen können und unverdautes muss ausgeschieden werden. Der Geist braucht genauso Erholung und Heilung wie der Körper auch. Achtsam zu werden mit was wir den Geist füttern ist elementar. Der Geist wird prinzipiell durch Sinneseindrücke aufgebaut und erhalten durch meine inneren Dialoge, tiefen Überzeugungen und Konditionierungen. Was nehme ich mit den Sinnen auf? Welche Gedanken trage ich in mir? Welche Gefühle? Wie sind Sinneseindrücke, Gedanken und Gefühle verbunden? Wie funktioniert mein Geist, was sind seine Gewohnheiten, Reaktionsmuster und Mechanismen? Trage ich Ablehnung, Hass, Groll und Ärger in mir?

    Was und wie möchte ich wirklich leben?
    Mit dem Geist zu arbeiten heißt auch sich der Kraft der Aufmerksamkeit bewusst zu werden. Alles was ich beachte und ‚füttere‘ bekommt mehr Kraft und Energie. Nur wenn ich die tiefen Schichten meiner unbewussten Intentionen erreiche kann ich mein Erleben jenseits von positivem Denken verändern. Hierfür nutzt das Yoga Pranayama, Mantra und Erforschung und das Setzen von elementaren Intentionen. Voraussetzung für Erforschung ist ein wertfreier Raum des Anerkennens und der Offenheit.

     

    Meditation
    In der Achtsamkeitsmeditation lernen wir wieder uns und unseren Geist zu beobachten, ohne zu reagieren. Wir schaffen einen wertfreien Raum von Offenheit für egal wie sich jeder Moment zeigt. So lernen wir langsam uns selber zu sehen, und anzunehmen, wie wir sind, mit all den immer gleichen Gedankensschlaufen, Selbstablehnungen, Wunden, Bewertungen, Neurosen und vergrabenen Kummer. Dadurch, dass wir erlauben alles zu sehen – und vor allem zu fühlen, verbinden wir uns mit dem Licht (Chit) und der Stille (Sat) hinter jeder Erfahrung. Durch Selbstakzeptanz bringen wir wahres Verstehen, Mitgefühl und positive Handlung in der Welt.
    Meditation heißt dann nicht nur auf einem Kissen zu sitzen, sondern wir bringen diese Weite und Offenheit in den handelnden Alltag. Es fließt wieder mehr Energie und neue Lebenskraft wird erfahrbar.
    Als grundlose Freude

     

    ANANDA

    Ananda heisst Freude oder gar Ekstase durch die einfache Tatsache, dass wir alles erlauben zu spüren. Die Kapazität des fühlens ist der Faktor, der uns mit der Tiefe und Fülle des Lebens und Seins verbindet. Es ist keine Freude stimuliert durch Entertainment, Drogen, neuer Beziehung, Schokobrownies und sonstigen Kicks und Highs. Ananda taucht auf, wenn wir bereit sind alles zu fühlen, nicht nur das Schöne, auch das schmerzvolle und schwierige und nichts ausweichen. So kann jede Erfahrung eine Möglichkeit für Wachstum, Transformation, Freude und Gnade werden. Ananda ist eng verbunden mit Zufriedenheit und Dankbarkeit und der Fähigkeit der Hingabe und des Fließens. Hingabe heißt, ich partizipiere vollständig ohne Widerstand im gegenwärtigen Moment, in dieser Erfahrung, dieser Begegnung, dieser Beziehung. Hingabe ist eine Qualität des Herzes; zu vertrauen, nicht einer äußeren Instanz, sondern einer empfundenen Kraft der Liebe als Basis des Lebens. Es ist der Ruf in uns das alte loszulassen und das Unbekannte, unlimitierte und Grenzenlose einzuladen, ohne welches unser Leben schal und unlebendig wird.

    Shiva als das Unbekannte und Mysterium des Seins

    Sein, Bewusstsein und die Freude Shivas ist schlussendlich das Geheimnis des Lebens selbst. Wir alle sind Ausdruck eines mysteriösen und magischen Universum mit vielen Energien, Kräften und versteckten Dimensionen, die sich jeder Kategorisierung und jedem Verstehen entziehen. Wieder Staunen zu lernen über die Ungreifbarkeit und Grandiosität dieser Existenz beginnt durch Präsenz im Hier und Jetzt – und damit, jeden Atemzug und Moment in seiner nicht Definierbarkeit und Einzigartigkeit zu erleben. In der Essenz ist jede Erfahrung frisch und neu. Ist es nicht erstaunlich welche Gefühle man fühlen kann, welche Gedanken man denken kann, das Spiel der Farben, die Varianten der Geschmäcker, das immense Spektrum der Formen, die Kraft der Töne und Klänge, die Intensität von Berührung? Wenn die Kontraktion- und Kontrollsucht des Ich sich ausreichend entspannt wird jede Erfahrung zu einer Entdeckung die uns über die rein persönliche, gesellschaftliche und menschengemachte Welt hinausführt.

    Schlussendlich, neben unseren üblichen Wünschen und Bestrebungen in der vertrauten und bekannten äußeren Welt besitzen wir alle einen Drang die ungekannte größere Realität in uns zu entdecken. Dieser Antrieb ist vielleicht die Grundlage wahrer Religion und Spiritualität seit Anbeginn unserer Spezies. Shiva erinnert uns daran, dass die Umwandlung unseres Bewusstseins und unseres Herzens durch ein zulassen des Unbekannten und des Nichtwissens passiert und die Schönheit des Lebens sich in einem undefinierten, endlosen Raum entfaltet. Niemand kann wirklich wissen was das Leben ist, aber wir können lernen vollständig daran teilzuhaben und es Sein. Darin, in uns, finden wir alles. Und das ist mysteriöser und fantastischer als wir glauben.

    Oder in den Versen der Shiva Samhita

    „In diesem Körper ist Mount Meru,
    die Wirbelsäule, umgeben von 7 Inseln
    Es sind darin Flüsse, Seen, Berge, Felder, und auch die Herren der Felder.

    Es sind darin die Seher und Heiligen, all die Sterne und Planeten.
    Es sind heilige Pilgerfahrten und heilige Stätten,
    und die Gottheiten der heiligen Stätten darin.

    Sonne und Mond, Kräfte der Schöpfung und der Zerstörung
    bewegen sich in ihm, genauso wie Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde!“

    Alle Wesen, die in den 3 Weltebenen existieren findet man auch im Körper
    um Mount Meru herum erfüllen sie ihre jeweiligen Aufgaben

    Aber normale Menschen wissen das nicht.
    Jemand der das weiß ist ein Yogi – da besteht kein Zweifel

    Shiva Samhita Kap.2 1-6

    OM NAMAH SHIVAYA

     

    Yoga & Religion – Ist Yoga Gottesdienst?

    Yoga & Religion – Ist Yoga Gottesdienst?

    Yoga & Religion
    Ist Yoga Gottesdienst?

    Ich werde nie die Antwort vergessen, die ich bekommen habe, als ich einen jüngeren Mann nach seiner ersten Yogastunde gefragt habe wie die Erfahrung für ihn war:

    „Yoga ist wie eine Mischung aus Gottesdienst und Synchronschwimmen“

    Wo er Recht hat hat er Recht. Besonders der Ausdruck „Synchronschwimmen“ wirft eine neue Perspektive auf Yoga. Aber auch eben Gottesdienst: Man spielt andachtsvolle Lieder (Mantren) rezitiert Litaneien (Chants) singt zusammen, führt rituelle Gesten aus, der Priester (Yogalehrer) hält eine salbungsvolle Predigt und alle bewegen sich synchron zum choreografierten Ablauf.
    Spätestens am Ende versenkt sich die Gemeinde in die Andacht Gottes. (Meditation, Shavasana)

    Desweiteren höre ich immer wieder nach einer Yogastunde ekstatische Äußerungen wie: „göttlich“ „himmlisch“ oder „herrlich“, „Ich fühle mich total verbunden“, „überirdisch“

    Wenn das keine klaren Indizien sind!

    Laut Wikipedia definiert sich Gottesdienst so:
    Ein Gottesdienst ist eine Zusammenkunft von Menschen mit dem Zweck, mit Gott in Verbindung zu treten, mit ihm Gemeinschaft zu haben

    Na also. Obwohl, hier kommen wir vielleicht doch mit gewissen Schwierigkeiten in Kontakt. Die erste ist natürlich: Was meinen wir eigentlich mit Gott? Und wie treten wir mit ihm in Kontakt?

    Schwieriger Gottesbegriff

    Gott kann ja alles mögliche Bedeuten und dadurch fast schon wieder gar nichts. Den Begriff “Gott” scheinen viele verschiedene Gruppen, Camps, Religionen und Mannschaften, für sich zu beanspruchen und auf ihre eigene Art und Weise exklusiv zu definieren. Es gibt dann einen christlichen, islamischen, evangelikalen, methodistischen, hinduistischen, atheistischen, theologischen, psychoanalytischen, und sonstigen Gottesbegriff; mit bestimmten „special features“, Attributen und Eigenschaften die eher auf eine soziale und kulturelle Funktion schließen lassen. Religion scheint so eher eine Möglichkeit der exklusiven Identifikation, Abgrenzung und empfundenen Sicherheit zu sein als der Verbindung. Die vielen Konflikte und Kriege im Namen Gottes und von Religionen sind leider ein trauriges Zeugnis davon.

    Auch wenn man sich selbst als nicht religiös betrachtet, manche sagen dazu, säkular und modern, ist die Kraft und Tiefendimension der Gottesidee enorm und nicht zu ignorieren.

    Als Yogalehrer kann man das manchmal merken und dosiert einsetzen, um eine dahinplätschernde Yogaklasse aufzupeppen und emotional interessanter zu gestalten: Ich lasse dann das Wort „Gott“ einfließen. Es ist erstaunlich:
    Die Stimmung wird gleich präsenter und intensiver.

    Trennung zwischen Gott und Schöpfung

    Nicht nur auf der äußeren auch auf der inneren Ebene: die meisten der großen monotheistischen Religionen formulieren eine Trennung zwischen Gott und seiner Schöpfung (also uns und dem Leben hier auf der Erde). Die nach außen transportierte Geschichte geht ungefähr so: (es gibt noch eine innere, gnostische, aber lassen wir die mal beiseite)

    Das Heilige ist irgendwo im Jenseitigen und Transzendenten und eine Verbindung kann nur durch ein befolgen bestimmter Regeln oder durch ein Bekenntnis zu einem auserwählten Botschafter, bzw Sohn Gottes (Jesus z.b.) hergestellt werden. Irgendwie fand ich das schon immer verdächtig. Warum er und nicht ich? Was ist so speziell an Jesus? Er war ja Zimmermann – ein ehrbarer Beruf, aber das ist Bankkaufmann oder Yogalehrer auch. Und: Gott ist nicht hier und in mir, sondern irgendwo „da draußen“? Und nur durch den Glauben an einen bestimmten Gottmenschen, kann ich auch ein bisschen teilhaben? Und wenn ich mich dann zu einer bestimmten Gruppe bekenne, die das gleiche glaubt wie ich, bin ich Teil der Gemeinde. Die anderen sind angeschmiert, weil sie nicht das „richtige“ Glauben! Seltsame Geschichte.

    Ich bin das – die Sichtweise des Yoga

    Yoga negiert nicht unbedingt Religion, es ist selber verwoben mit einem religiösen Ausdruck, dem des Hinduismus. Allerdings: Yoga betrachtet die Verschiedenheit der Religionen und Gottesvorstellungen als Ausdruck einer tieferen zugrundeliegender Ebene der Einheit. So stoppt Yoga nicht auf der Ebene der Manifestationen d.h. der einzelnen Religionen, sondern nutzt diese um eine tiefere Dimension zu realisieren, die universell ist. Diese Dimension kann sich unterschiedlich, in im Prinzip unendlichen Möglichkeiten, zeigen:

    Verschiedenheit in Einheit.
    Einheit in Verschiedenheit.

    Yoga kann man verstehen als ein praktischer Weg der Realisierung der Einheit.
    Aber nicht der Einheit aller Religionen (ein seltsamer, libertärer Wunschgedanke meiner Meinung nach), Kulturen und Gruppen, sondern von Ebenen die auf gewisse Weise wichtiger, weil essentieller, sind als die Einheit der Religionen. (und falls uns Religionen nicht damit verbinden verfehlen sie ihren eigentlichen Zweck) Diese sind:

    1. Einheit aller Menschen, jenseits aller Religionen, Kulturen, Rassen, Geschlechter, Ideologien und Glaubenssystemen.

    2. der Einheit aller Lebensformen, als Tier, Pflanze, Erde, Mineralien…

    3. die Einheit allen Seins jenseits aller Dualismen wie Individuum und Kollektiv, Sein und Nichtsein, Transzendenz und Immanenz, Geist und Materie, Mikro und Makrokosmos.

    Die Qualität die uns als Menschen diese Einheit spürbar vermittelt ist Liebe.
    Falls Religionen das nicht vermitteln, jenseits aller Glaubensunterschiede, verfehlt sie ihre Aufgabe und wird zu einem Faktor für Trennung und Spaltung.

    Yoga geht über Religion hinaus

    Yoga selbst ist eine Tradition mit vielen verschiedenen Perspektiven und “Schulen”. Manche sind theistisch ausgerichtet und benutzen den Gottbegriff ähnlich wie in der christlichen Sichtweise, andere wiederum kommen gänzlich ohne Gottesbegeriff aus. Generell werden im Yoga Unterschiede und Differenzierungen nicht abgelehnt, sondern als einzigartige Zugänge und Chancen begriffen. Religiöse Praktiken, wie Rituale, Beten, Singen etc können benutzt werden, sind aber nicht das Endziel. Das Ziel ist ein innerer Prozess der Veränderung, der Transformation des Bewusstseins und des Herzens. Damit etwas aufscheinen kann was schon immer da war. Unsere Identität mit der unergründlichen Quelle allen Seins, der Quelle aller Liebe. Im Yoga als Shiva, Bewusstsein, Purusha und vielen anderen Namen ausgedrückt. Wir entdecken Jesus in uns – als uns!

    Glauben ist dafür nicht genug, Es gibt auch keine Idee der Konvertierung zu einer bestimmten Religion oder Überzeugung durch ein Bekenntnis oder einem rein äußeren Ritus. Genauso wenig wie man zum Christen wird, nur weil man einmal in der Woche in der Kirche betet wird man zum Hindu, weil man einmal in der Woche eine Yogaklasse besucht und Om singt.

    Es braucht die eigene individuelle Anstrengung und Bestrebung.
    Eine spirituelle Praxis, eine sogenannte Sadhana. Es braucht das Feuer der Erforschung ohne Vorurteile. Ein „nach innen schauen“ um Shiva, das „Göttliche“ in uns zu entdecken und all das zu verbrennen was dem im Wege steht. Erforschen bedeutet eine Reise ohne fixiertes Ende. Ohne dogmatisches Festhalten an einer Vorstellung, Symbol oder einem bestimmten „Gott“. Das Objekt dieser Erforschung ist man selbst und kennt kein Ende. Das können wir heute machen. Jeder für sich und zusammen.
    Jetzt!

    In diesem Sinne ist Yoga der wirkliche Gottesdienst indem es das Heilige dahin zurückbringt, wo es hingehört, nicht in die Kirchen, Moscheen und Tempel, sondern in uns, als uns: in unseren Körper, in die Natur, in jedes äußere Objekt, in jeden Moment, in jeden Atemzug, in jede Begegnung und Beziehung…
    Oder wie Pari, ein Musiker und Satsang Lehrer es so schön formulierte:

    „Shiva (Gott) steckt in deiner Hose“

    In diesem Sinne!

    Hari Om Tat Sat
    Ralf Schultz

     

     

     

     

     

     

     

     

    Artikel von Ralf “Die Verschwörung des Geistes” in der neuen Ausgabe der Yoga Aktuell!

    Artikel von Ralf “Die Verschwörung des Geistes” in der neuen Ausgabe der Yoga Aktuell!

    Artikel von Ralf “Die Verschwörung des Geistes”

    in der neuen Ausgabe der Yoga Aktuell

    Yoga Aktuell August 2020

    Wie der Geist die Welt erschafft: Eine yogische Sicht auf unsere Wahrnehmung – und auf die Natur von Verschwörungstheorien in einem größeren Zusammenhang. In Krisenzeiten erwächst aus dem Drang, die Ursachen für die gegenwärtige Situation herauszufinden, eine beinahe süffisante Freude an der Vermutung, es müsse irgendeine Art von Verschwörung hinter all dem stehen. Und tatsächlich halte ich das für ziemlich zutreffend. Hinter den Kulissen sind auf vielen Ebenen versteckte Absichten, Begehrlichkeiten und Interessen am Werke, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Unsere tieferen Gedanken, Motivationen, Ängste, Hoffnungen und Ambitionen bleiben größtenteils im Verborgenen. Aus yogischer Perspektive ist die Welt eine Manifestation unserer Überzeugungen, Vorstellungen, Meinungen, Werte und Entscheidungen, die ihren Ursprung im Geist nehmen….

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